Geschichte

Wie so oft ist auch unsere Geschichte eng mit dem Gebiet, in dem wir leben, verbunden. Nachdem Garda im Jahr 1454 nach dem “Frieden von Lodi” der Republik von Venedig angehörig wurde, entstand der damalige Alte Hafen von Desenzano, zu dem einzigen Ziel errichtet, den aus verschiedenen Richtungen des Sees einlaufenden Barkassen das Entladen von Kohle (aus den Kastanienwäldern vom oberen See und aus dem Val Sabbia stammend), Öl und verschiedenen Produkten des Gebietes zur Einlagerung in großen Depots und Kornkammern zu gewähren. (eines der Depots ist der heutige Palazzo Todeschini, Sitz des Kultur- und Tourismuszentrums).

Hier kam zudem auch alles Korn der Poebene an, das bis zum Transport in Richtung Venedig zwischengelagert werden musste. Auf allen umliegenden Feldern in Seenähe erfolgte bereits seit Jahrhunderten der Anbau von Getreide, Öl, sowie Wein, und die Familien, welche das große Glück besaßen, gelegentlich mehr als zum Eigenbedarf notwendige Erträge zu haben, setzten diese als Tauschmittel von Gütern ein, an denen es fehlte, d.h. vor allem Salz, unerlässlich zur Konservierung von Lebensmitteln.

Einige Jahrhunderte später setzte sich am See eine neue Tätigkeit durch und reihte sich erfolgreich inmitten der Traditionellen ein: die Raupenzucht. Reihen von Maulbeerbäumen prägten nun neben Weinstöcken und Olivenbäumen das Landschaftsbild am unteren See. Für einige Familien wurde die Seidenraupenzucht zu einer überlebenswichtigen Einnahmequelle. In der alten Spinnerei von Lonato (1 km von hier entfernt ) und der Spinnerei auf dem Piazza Garibaldi von Desenzano wurden täglich Tausende von Kokons aufgewickelt und die eintreffende Seide gesponnen.

Über viele Jahre hinweg widmete sich meine Familie voller Leidenschaft dieser Tätigkeit, doch mit der Zeit wurde ihnen bewusst, dass es nicht so lohnenswert war, wie es vielleicht schien. Nach und nach verschwanden die Maulbeerbäume von den Feldern, machten dem traditionellen Anbau somit wieder Platz und viele Spinnereien wurden, vor allem kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges zerstört. Großvater Domenico entschied sich damals als „guter Gardesano“, nicht nur auf die Herstellung eines guten Weines, sondern auch auf die eines guten Öles zu setzen... doch mit den Jahren ließ die Liebe zur Weinrebe nach. So blieben der Familie letztendlich nur einige Reihen an Weinreben und ein jedes Mal, wenn ein Trebbiano (Lugana)- oder Groppello- Weinstock einging, wurde dieser unverzüglich durch einen Olivenbaum ersetzt.

Wahrscheinlich war dies die schicksalhafte Bestimmung für unseren Betrieb. ...so fasste Domenico vor 50 Jahren den Entschluss, sich nur noch dem Olivenanbau zu widmen und entschied sich für den Bau einer betriebseigenen Ölpresse inmitten seines Anwesens. Nach wenigen Jahren stand ihm sein Sohn Egidio, der erfolgreich Agrarwirtschaft in Brescia studierte, zur Seite und übernahm kurz darauf den Betrieb mit der Überzeugung, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben.